Die Stadt Telgte beeindruckt durch ihre reizvolle landschaftliche Lage direkt am Ufer der Ems und durch das schöne historische Altstadtbild im Schatten der Propsteikirche St. Clemens.
Deutschlandweit kennt man die münsterländische Kleinstadt wegen ihrer bis ins 17. Jahrhundert zurückreichenden Wallfahrtsgeschichte. Jährlich besuchen rund hunderttausend Pilgerinnen und Pilger die Wallfahrtskapelle, die das Gnadenbild der schmerzhaften Muttergottes beherbergt. 1654 legte der münsterische Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen persönlich den Grundstein für diese Kapelle. Heute zählt die Wallfahrt von Osnabrück nach Telgte mit mehreren tausend Teilnehmern zu den größten im deutschsprachigen Raum.
Zur Bekanntheit von Telgte hat auch der Literatur-Nobelpreisträger Günter Grass beigetragen, der das schmucke und idyllische Städtchen in seiner Erzählung „Das Treffen in Telgte“ literarisch verewigt hat.
Bereits 1238 erhielt Telgte die Stadtrechte und war gut hundert Jahre später mit einer Befestigungsanlage umgeben, deren Verlauf durch den Rundweg entlang des Hagens bis heute nachvollziehbar ist. Auch an der Straßenführung hat sich seit dem Mittelalter nur wenig geändert, so dass der älteste Stadtplan sich noch zur Orientierung eignen würde. Enge Straßen und Gassen mit kleinen, dicht aneinandergebauten Giebelhäusern, der gemütliche Marktplatz mit seinen geschichtsträchtigen Gebäuden oder auch die kunstvollen Skulpturen, die es überall zu entdecken gibt, verleihen der Stadt ihren eigentümlichen Charakter. Sie vermitteln dem, der die Schönheiten und den Flair dieser Stadt genießen will, einen bleibenden Eindruck. Auch mit liebevoll ausgestatteten Läden, traditionsreichen Gasthöfen und bedeutenden Museen kann Telgte seine Besucher sofort für sich einnehmen. Seit 2010 verbindet die Kulturspur aus roten Tonsteinen, die in das Gehwegpflaster eingelassen sind, die Sehenswürdigkeiten der Altstadt, deren jahrhundertealte Geschichte damit auf neue Weise erlebbar wird. Wer dieser Spur folgt, wird viele Orte finden, an denen es sich lohnt anzuhalten und zu verweilen.
Spaziergänger und Radfahrer freuen sich über gut ausgebaute Rad- und Wanderwege, die Touren, weitab vom Straßenverkehr, durch herrliche Naturschutzgebiete ermöglichen. Bekannte Strecken, wie der EmsRadweg oder die 100-Schlösser-Route führen durch Telgte.
Ein beliebtes Ausflugsziel in malerischer Umgebung ist der ehemalige Adelssitz Haus Langen mit der alten Bevermühle. 1378 gelangte das Haus durch Einheirat in den Besitz der einflussreichen Herren von Letmathe, die dort über 300 Jahre residierten. Haus Langen liegt etwas mehr als einen Kilometer südwestlich von Westbevern-Dorf, einem Ortsteil der Stadt Telgte. Mittelpunkt des Ortes ist die katholische Kirche Ss. Cornelius und Cyprianus mit einem romanischen Turm aus dem 13. Jahrhundert.
Telgte bietet seinen Bürgern und Gästen ein umfangreiches Kunst- und Kulturprogramm sowie Veranstaltungen und Feste, die zur Belebung der Altstadt beitragen und eine hohe Lebensqualität gewährleisten. Der Mariä-Geburts-Markt, die Kutschenwallfahrt, der mittelalterlicher Lichter-Weihnachtsmarkt, das Mittelalter Phantasie Spectaculum im Sommer, die Straßentheatertage oder gelegentliche Kunstausstellungen direkt in der Stadt sind touristische Anziehungspunkte.
In den letzten Jahren konnten zahlreiche Unternehmen überzeugt werden, sich in Telgte niederzulassen. Dadurch werden die Verantwortlichen bestärkt, die Emsstadt als Wirtschaftsstandort attraktiv zu halten. Unterschiedliche Branchen und krisenfeste Arbeitsplätze haben zur positiven wirtschaftlichen Entwicklung Telgtes beigetragen.
1920 heißt es in einem Bericht über Telgte: „Ein liebliches, trautes Städtchen, man empfindet es immer wieder von neuem, ist Telgte. Es hat zwar infolge der Wallfahrt einen regen Verkehr, doch fühlt man, dass hier das Leben noch von der unruhigen und hastenden Zeit verschont geblieben ist.“ Letzteres gilt sicher nicht mehr; Telgte ist heute aufgeschlossen, modern, zukunftsorientiert und dennoch seiner Geschichte und Tradition verpflichtet.
(Quelle: www.telgte.de)