Bericht von Magnus Große Hüttmann 14.10.17

Ich erinnere mich noch an unseren Abflugtag, als wir zum ersten Mal texanischen Boden betreten haben und dann zum ersten Mal unsere Gastfamilien getroffen haben. Es war ein Moment, den ich nie vergessen werde. Endlich habe ich die Leute kennengelernt, bei denen ich jetzt wohnen würde. Schon bei der Fahrt nach Hause sah ich die ersten Unterschiede zwischen Amerika und Deutschland. „Everything is bigger in Texas“. Als ich dann mein Haus, das ich bislang nur von Fotos kannte, sah, wo ich das nächste Jahr leben sollte, fing ich erst an richtig zu realisieren, dass ich jetzt ein Jahr in den USA leben werde.

In den ersten Tagen ging ich mit Kit zur Schule, um meinen Stundenplan zu wählen. Mit dem bin ich sehr zufrieden. Die Fächer sind:
1. Wildlife
2. US History
3. Algebra 2 Pap
4. Intro to Culinary Arts
5. Football 3
6. Physics AP
7. English 3

Wir hatten schon in den Ferien das erste Football-Training. Es war hart, bei 40 Grad Celsius auf dem Feld zu sein und zu trainieren. Solche Temperaturen sind wir in Deutschland ja nicht gewohnt. Es war aber sehr interessant, eine ganze neue Art von Teamgeist zu sehen.
Das Team hält jederzeit fest zusammen.
Kurze Zeit später startete die Schule, und wir hatten unseren ersten Unterricht.

Doch die Schulzeit war nur kurz, denn Hurrikan Harvey nahm Kurs auf Texas und wirbelte den Stundenplan und das Leben hier durcheinander. Es war ein interessantes Erlebnis, wie alle hier in Texas zusammen hielten, obwohl eine schlimme Naturkatastrophe passierte. Ich war sobald es ging jeden Tag mit meiner Gastfamilie draußen, um Leuten zu helfen. Zum Beispiel haben wir in einer Notunterkunft geholfen. Ich war anschließend mit unserem Schul-Footballteam unterwegs, und wir halfen Bewohnern, die vom Hurrikan betroffen waren. Wir kamen dabei in ein Gebiet, in dem fast jedes Haus überflutet war. Doch trotzdem waren viele dort, um zu helfen. Es war ein Erlebnis, das ich nie wieder vergessen werde. Besonders beeindruckt haben mich der Zusammenhalt und die Hilfsbereitschaft. Ich war ein paar Wochen später in Houston und fuhr durch ein paar Gebiete, die ich im Fernsehen gesehen habe, dass sie komplett überflutet waren. Es ist hier nach dem Hurrikan wieder normal geworden.

Schule ist hier meiner Meinung nach besser als in Deutschland. Der Schultag ist zwar länger, aber man hat auch viel mehr Möglichkeiten, Fächer zu wählen, die einen interessieren. Außerdem sind die Lehrer viel engagierter. Sie wollen, dass nach Möglichkeit jeder mitkommt. Dieses Jahr hat unsere Schule zudem endlich wieder ein gutes Footballteam, das Spiele gewinnt. Auch das ist super.

Das Vorurteil, dass Amerikaner nur Fastfood essen, kann ich nicht bestätigen. Ich kann meine Besuche bei Fastfood-Restaurants noch immer an einer Hand abzählen

Ich kann jedem nur raten, den Schritt zu wagen und ein Austauschschüler zu werden. Ich bin überzeugt, dass es sicher eins der besten Jahre in meinem Leben wird.

Liebe Grüße aus den Woodlands nach Telgte
Magnus Große Hüttmann

1Magnus
Am Waterway in den Woodlands