Bericht nach den ersten 2 Monaten in Tomball, Texas (09.10.2018) von Insa John

Unfassbar, wie schnell die ersten 2 Monate hier im Tomball vorübergingen! Eines kann ich im Voraus schon mal mit Sicherheit sagen: Es war unglaublich aufregend und es sind bereits so viele Sachen passiert aus denen ich einige Erfahrungen sammeln konnte. Aber am besten fange ich mal am Anfang an…
4. August 2018: Nachdem wir den langen Flug sicher überstanden hatten, wurden wir herzlich von unseren Gastfamilien am Flughafen empfangen. Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie aufgeregt ich war und wie viele Gedanken und Fragen mir durch den Kopf schwirrten. Ganz klar überwog die (Vor-)Freude, doch auch die kleinsten Sorgen waren bei mir mit einem mal verfolgen. Ich fühlte mich wirklich ab dem ersten Moment wohl in meiner Gastfamilie und komme mit allen sehr gut zurecht- es hatte sogar deutlich meine Erwartungen übertroffen, was mir viel Sicherheit gibt.
In den ersten zwei Wochen waren auch hier noch Ferien und ich konnte mich gut einleben. Die Wahl meiner Schulfächer stand an, wir hatten unser erstes richtiges Treffen mit Kit, unserer super netten Koordinatoren hier in Tomball, oder ich habe meinen beiden Gastschwestern bei Fußballtunieren zugeschaut. Obwohl ich vor meinem Austausch schon mehrere Male in Amerika war, sind mir am Anfang einige Sachen wiederholt aufgefallen. Beispielsweise dass es nicht auf die Distanz ankommt, es wird immer das Auto benutzt, alles erscheint viel größer (egal ob Straßen, Autos, Supermärkte, Kühlschränke,…) oder auch, dass die Leute viel mehr Smalltalks miteinander halten. Wie auch immer, ich war schließlich gespannt, dass die Schule losgeht.
21. August 2018: Es war soweit. Der erste Schultag in der High School stand an! Ich war aufgeregt und ungewiss wie alles so klappen wird, ob ich die Räume in der Schule finde und nicht zu spät komme, wie Lunch genau abläuft oder auch wie meine Lehrer und Mitschüler wohl so sind. Die Zeit verging wie im Flug und es stellte sich alles einfacher heraus als ich es gedacht hatte: Die Räume waren mit ein paar Nachfragen und den Raumnummern einfach zu finden und ich traf bereits viele interessante Leute. Auch die weiteren Schulwochen verliefen super und ich gehe gerne zur High School. Es fasziniert mich sehr zu sehen wie hier wirklich alle Schüler hinter der eigenen High School stehen. Generell ist die Schule schon ziemlich anders und ich musste mich erst einmal daran gewöhnen. Es werden zum Beispiel viel öfter Tests geschrieben, man jeden Tag denselben Stundenplan hat (darunter auch Klassen wie Fotografie oder Fußball für mich) oder auch, dass natürlich alles auf Englisch ist. Die Umstellung ging bei mir jedoch ziemlich schnell und allgemein habe ich bereits unglaublich viele neue Wörter und Ausdrücke dazu gelernt. Ich bin stolz darauf und freue mich zu sehen, wie es immer und immer einfacher wird ohne nachzudenken im Englischen mitzukommen und es automatisch zur Gewohnheit wird.
Ein anderes Highlight außerhalb der Schule war für mich bisher ein Football Spiel von den Texas Longhorns zu sehen (das Team der University of Texas in Austin). Auch wenn ich das Spiel nicht ganz verstanden habe, war es unglaublich die Atmosphäre in dem riesigen Stadion (100.000 Plätze) zu spüren. Der Trip nach Austin hat mir wirklich gut gefallen, aber auch Kleinigkeiten, wie mit meinen Gastschwestern Quatsch zu machen oder Filme zu gucken bedeutet mir viel und macht mich glücklich.
Mit Heimweh hatte ich übrigens bisher auch gar keine Probleme. Damit meine ich nicht, dass ich meine Geschwister, Eltern und Freunde nicht vermisse. Solange ich aber weiß, dass es ihnen gut geht, ist es für mich einfach eine gesunde Art des Vermissens und es gibt keinen Grund für mich, traurig zu sein.
Im Großen und Ganzen kann ich einfach nur sagen, dass es mir nicht besser gehen könnte! Ich freue mich schon sehr auf alles was noch vor mir liegt und bin gespannt auf Events wie Homecoming, Thanksgiving oder auch darauf, dass die Fußballsaison richtig losgeht. Ich bin weiterhin unendlich froh, dass ich diese Möglichkeit habe, danke an alle!
Viele liebe Grüße an nach Telgte,
eure Insa
Fast hätte ich es noch vergessen-an diejenigen, die jetzt gerade am überlegen sind auch einen Austausch nach Tomball zu machen: Bewerbt euch! Ich kann wirklich nur dazu raten. Selbst wenn ihr Zweifel oder Sorgen habt, für mich stehen sie in keiner Relation zu dem Spaß den ihr hier haben könnt und was man alles erleben und lernen darf.
Falls ihr schon an eurer Bewerbung arbeitet-viel Glück!

Insa1

Hier seht ihr mich mit meiner Gastfamilie bei meiner Ankunft am Flughafen und

Insa2

mich beim Spiel der Loonghorns.