Bericht von Maren Hilmer 19.10.2015
Schöne Grüße aus Texas! Es ist unglaublich, dass bereits über zwei Monate vergangen sind, seit dem ich in Tomball angekommen bin. Ich weiß noch ganz genau wie wir den Flughafen in Houston verlassen haben und ich in eine Wand voller Hitze gelaufen bin. In den ersten zwei Wochen hatten wir immer so um die 40 Grad plus, und auch jetzt Mitten im Oktober kann man bei 30 Grad noch problemlos in kurzer Hose rumlaufen. (wenn die Schule es erlauben würde). Das komische ist, dass hier schon kein Pool mehr genutzt wird, weil es allen schon ‚zu kalt‘ dafür ist.
Meine Gastfamilie besteht aus zwei Schwestern (19 und 16), einem kleinen Bruder (7) und natürlich meinen Gasteltern. Alle sind super nett und wir verstehen uns total gut. Inzwischen ist es schon ganz normal morgens aufzustehen, Englisch zu denken und den gewöhnlichen Alltag zu durchlaufen. Bei mir sieht der so aus, dass ich morgens mit meiner Gastschwester zur Schule fahre, und anschließend mit der Marching Band probe.
Erst war ich mir nicht sicher, ob ich zur Band gehen sollte, aber jetzt bin ich froh, dass ich es gemacht habe. Man lernt total viele Leute kennen und alle sind echt nett. Für alle, die keine Ahnung haben, was eine Marching Band ist: Eine Band aus Blasinstrumenten, die während sie spielen herumlaufen und als Einheit verschiedene Figuren bilden.
Die Band tritt jeden Freitag bei den Football-Spielen der Schule auf, und zurzeit auch samstags, weil montags Bandcontest ist, wo die Bands verschiedener Schulen gegeneinander antreten und bewertet werden.
Durch die Marching Band bin ich also auch viel bei Football-Spielen, und kann definitiv sagen, dass ich diesen Sport liebe! Die Regeln sind zwar wirklich verwirrend und nicht mal die meisten Amerikaner kennen alle, aber ich finde den Sport einfach faszinierend. Das können manche Amerikaner nicht nachvollziehen, da sie Baseball Fans sind.
Baseball ist sozusagen der zweite große typisch amerikanische Sport. Anders als beim Football gibt es auch Mädchen-Mannschaften. In so einer bin ich auch bei mir in der Schule. Für Mädchen heißt der Sport Softball. Die Regeln sind dabei fast gleich.
Wenn man den Schulsport hier mit dem in Deutschland vergleicht, würde ich sagen, dass man die deutsche Version nicht als Sport bezeichnen sollte… Wenn man sich hier für einen Sport entschieden hat, dann heißt es zwei Mal die Woche Fitnessstudio, ein bis zwei Mal Konditionstraining und zwei Mal Technik / bzw. der eigentliche Sport, wie in meinem Fall Softball.
Man braucht also auch keine Angst zu haben, wegen der Fast-Food-Läden an jeder Ecke dick zu werden.
Was für mich auch ganz neu war, war Country-music. Ich dachte immer Country-music wäre nur Rumgeplänkel von irgendwelchen Hinterwäldlern, aber es ist das totale Gegenteil! Sie ist echt beliebt hier und macht total Spaß!
Vor ein paar Wochen hatte meine Schule Homecoming. Das war einer der besten Abende meines Lebens! Meine Homecoming Gruppe bestand aus ein paar Leuten aus der Band. Wir haben erst Fotos an einem See gemacht und haben anschließend in einem Restaurant zu Abend gegessen. Danach sind wir zum eigentlichen ‚Ball‘ gefahren, der in der Schule stattfand. – Auch wenn man sie auf Grund von Dekoration nicht mehr als solche identifizieren konnte. Im Prinzip ist Homecoming nichts anderes als eine riesige Party, wo sich alle schick anziehen. Ich habe mir ohne Schuhe (!!!) Blasen unter den Füßen getanzt. Vielleicht kann man sich ja vorstellen, wie viel Spaß der Abend gemacht hat.
Heimweh hatte ich bisher noch gar nicht. Ich hatte aber ehrlich gesagt auch noch gar keine Zeit dafür, da mein Zeitplan so ausgefüllt ist.
Ich könnte noch so viel mehr erzählen, aber dann würde dieser Bericht kein Ende finden.
An dieser Stelle also wunderschöne sonnige Grüße aus Texas!!!
Maren Hilmer